Wir möchten Sie informieren, denn Energie aus Biomasse ist unser Thema - aus Überzeugung und Mitverantwortung.
30. März 2011

Moderne Technik für die Biomasse-Nutzung

Pressemeldung 03/2011, Energiespektrum: Das Potential von Bioenergie ist zwar begrenzter als das von Wind und Solar, interessant ist jedoch die gleichzeitige Strom- und Wärmeproduktion sowie die Verwendung von Abfallstoffen.

Lambion-Anlage bei Zipperle

Rund 20 % des weltweiten Bedarfs an Strom und Wärme können aus Biomasse gewonnen werden, haben Experten errechnet. Von diesem Ziel ist man zwar noch weit entfernt, doch es gehen weitere Anlagen in Betrieb [....]

Eine interessante Technologie kommt auch bei der Hans Zipperle AG in Meran zum Einsatz. Der Halbwarenhersteller für die Fruchtsaft- und Kindernahrungsmittel-Industrie war auf der Suche nach einer Entsorgungsmöglichkeit für nicht lagerfähige Trester und Obstkerne.

Die Lösung fand man mit der Lambion-Reststoff-Technologie. Entwickelt wurde diese Technologie durch die Lambion Energy Solutions GmbH als Weiterentwicklung der industriellen Holz- und Rindenverbrennung. Das besondere daran: die Bio-Brennstoffe können – ob trocken oder feucht, grob oder fein – gleichzeitig verbrannt werden.

Das Know-how, das diesem Konzept zugrunde liegt, steckt in einer speziellen Feuerungstechnik. „Diese berücksichtigt die chemische Zusammensetzung von biogenen Reststoffen und ist damit auf die Eigenschaften der Brennstoffe zugeschnitten“, betont das Unternehmen aus Bad Arolsen. Denn vor allem die stark unterschiedlichen Stoffeigenschaften der Brennstoffe erfordern eine gut durchdachte Feuerraumgeometrie und eine optimale Verbrennungsluftstufung und -regelung, um die zuverlässige Versorgung mit Prozessenergie sicherzustellen und gleichzeitig die behördlich vorgeschriebenen Grenzwerte für Emissionen einzuhalten.

HEISSGAS AUS OBSTTRESTERN

Beim Südtiroler Unternehmen Zipperle realisierte Lambion zwei parallel angeordnete und miteinander verbundene Feuerungsanlagen inklusive eines Trommeltrockners. In beiden Feuerungsanlagen erzeugt man seitdem aus den eigenen Produktionsrückständen heißes Gas. Ein Teil davon wird zur Dampfproduktion abgezweigt, das restliche Heißgas dient der Trocknung der nassen Trester im Trommeltrockner. Der Wassergehalt der nassen Fruchttrester reduziert sich somit von 80 auf 10 %.

„Die getrockneten Trester sind gut zu transportieren und zu lagern und stellen eine effiziente und in den Produktionsprozess der Firma Zipperle integrierte Energieerzeugung sicher“, betont Lambion. 100 % der im Produktionsprozess anfallenden Abfälle werden auf diese Weise recycelt. Mit einer Anlagen-Leistung von 12.000 kWth (12 bar Sattdampf) konnten so pro Jahr 5.000 bis 6.000 t CO2 und damit 2,5 bis 3 Mio. m³ Erdgas eingespart werden, teilte das Familienunternehmen Lambion mit. (mn)