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27. Mai 2011

Grünschnitt statt Energiemais

Pressemeldung, Der Gemeinderat 5/2011: Moderne Biomassetechnologien erzeugen Energie aus biogenen Reststoffen, die etwa in der Landschaftspflege anfallen. Das rechnet sich, vor allem wenn man Produktionsprozesse mit Wärme und Dampf versorgt und Strom ins Netz einspeist.

In der Nutzung biogener Reststoffe, wie sie zum Beispiel beim Landschaftspflegeschnitt, bei der Pflege des Straßenbegleitgrüns oder von Heckenanfallen, stecken für die "erneuerbare"Erzeugung von Strom und Wärme bisher ungenutzte Potenziale.

In der Vergangenheit war es wegen der zu hohen Kosten oftmals uninteressant, diese Reststoffe zu nutzen. Doch die Technik ist wirtschaftlicher geworden. Ebenso haben sich die Preise konventioneller Energieträger nach oben entwickelt, was Alternativen wie die Reststoffverwertung interessanter macht. Biomasseheizwerke und -kraftwerke, die aus biogenen Reststoffen Strom, Wärme und Prozessdampf "machen", werden zum Beispiel von Lambion Energy Solutions (www.lambion.de) entwickelt und gebaut.

Das Besondere an der Technologie des Unternehmens mit Sitz im hessischen Bad Arolsen: Die Biobrennstoffe können - ob trocken oder feucht, grob oder fein - gleichzeitig verbrannt werden. Dies dank eines speziell von Lambion entwickelten Feuerungskonzepts, das die chemische Zusammensetzung von festen biogenen Reststoffen berücksichtigt. Der Verbrennungsprozess wird so auf die Eigenschaften der Brennstoffe "zugeschnitten". Denn die stark unterschiedlichen Eigenschaften der Brennstoffe erfordern eine gut durchdachte Feuerraumgeometrie und eine optimale Verbrennungsluftstufung und -regelung, umdie zuverlässige Versorgung mit Prozessenergie sicherzustellen und gleichzeitig die behördlich vorgeschriebenen Grenzwerte für Emissionen einzuhalten. "Interessant ist diese grüne Technologie für Wärme, Dampf und Strom zum Beispiel für produzierende Unternehmen, die viel Prozesswärme benötigen, oder für Kommunen", sagt der Unternehmer Axel Lambion. Kommunen und Stadtwerke benötigen diese Prozesswärme zwar traditionell selbst nicht in großem Maße, verfügen oft aber über große Mengen ungenutzter biogener Reststoffe. Das Unternehmen liefert nicht nur die Biomasseanlagen schlüsselfertig, sondern kümmert sich auch darum, dass sie problemlos finanziert werden können (über ein Finanzierungskonzept) und wirtschaftlich laufen (beispielsweise mit Energiecontracting). Nach Erstellungeiner ersten Machbarkeitsstudie entscheidet sich in der Regel schnell, ob ausreichend Biobrennstoffe vorhanden sind oder zugekauft werden müssen.

Landkreis betreibt Kraftwerk

Know-how in der Feuerungstechnik hat das seit 90 Jahren bestehende Unternehmen in großem Maße.

In über 3.400 realisierten Biomasseanlagen weltweit steckt Erfahrung im Umgang mit fast hundert  verschiedenen biogenen Brennstoffenstoffen - von A wie Apfelkern bis Z wie Zuckerrohr. Die moderne Reststofftechnologie nutzt das ganze Portfolio an festen Biobrennstoffen.

Eine Kommune, die die Technik aus Bad Arolsen einsetzt, ist der hessische Landkreis Waldeck-Frankenberg. Im Jahr 2005 hatte sich der Kreis für eine sichere und sinnvolle Entsorgung holziger Pflanzen und Pflanzenbestandteile, die im landwirtschaftlichen, forstwirtschaftlichen und gartenbaulichen Betrieb oder im Rahmen des Landschaftspflegeschnittsanfallen, entschieden. Heute betreibt der Landkreis ein Biomasseheizkraftwerk (Kraft-Wärme-Kopplungsanlage) zur Verwertung der anfallenden Biomassen. Der erzeugte Strom wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist und nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vergütet. Die erzeugte Wärme versorgt die anliegende Gärtnerei. Die Anlage hat eine Wärmeleistung von 3.800 kWh (750 kWel). Mit ihrer Hilfe können 2,4 Millionen Liter Öl eingespart werden, und der mit der Energieerzeugung verbundene Ausstoß von CO2 sinkt um 7.600 Tonnen.