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20. März 2012

Energieeffizienz hoch zwei

Pressemeldung, Der Gemeinderat 03/12: Die Energieerzeugung aus biogenen Reststoffen mittels Kraft-Wärme-Kopplungs-Technik ist ökologisch und ökonomisch zukunftsfähig, zumal mit modernen Kesselsystemen. So wird der Einsatz etwa von Landschaftspflegeschnitt richtig lukrativ.

Innovative Technik macht Energieerzeugung mit biogenen Reststoffen hocheffizient

Blick in ein Biomasse-Heizkraftwerk

Strom auf der Basis erneuerbarer Energieträger in Kraftwerken zu erzeugen, bedeutet im Hinblick auf den Ressourcenschutz einen großen Fortschritt gegenüber dem Einsatz fossiler Quellen. Allerdings ist der Wirkungsgrad entsprechender Anlagen mit 18 bis 28 Prozent gering. Ein Mehrfaches - zwischen 80 und 90 Prozent - lässt sich mit der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) erreichen. Bei dieser Technik wird zusätzlich zum Strom auch die anfallende Wärme genutzt. Für Biomasseanlagen. die auf Feuerungssystemen basieren, bietet sich die KWK-Technik besonders an. Denn bei der Verbrennung von festen Biomassen entsteht zu 60 bis 75 Prozent Wärme, die in Form von heißem Wasser oder Dampf zur Verfügung steht.

Gerade für Kommunen und kommunale Energieunternehmen ist die Verbrennung von biogenen Reststoffen und Abfallen in KWK-Anlagen interessant, da sie in der Regel über ein großes Potenzial an Landschaftspflegeschnitt verfügen. Das neue Erneuerbare-Energien- Gesetz (EEG 2012) bietet eine gute Chance, die dezentralen Strukturen zu nutzen und auf dem Markt der Energieerzeugung mit Grünabfallen aus der Landschaftspflege mit dem Strom- und Wärmeverkauf zusätzliche Einnahmen zu erzielen.

Brennstoffe werden mit dem neuen EGG je nach Einsatzstoffvergütungsklasse unterschiedlich gefördert; sie können auch gemischt verstromt werden. Abhängig vom Brennstoff ergeben sich dadurch unterschiedlich hohe Einnahmen. Beispiel: In einer Biomasse-KWK-Anlage mit 10 Megawatt (MW) Feuerungsleistung und einer elektrischen Leistung von 1,8 MW werden als Brennstoff Sägenebenprodukte (Sägemehl, Hobelspäne) eingesetzt. Auf der Basis der EEG-Vergütungssätze lassen sich hier aus dem Stromverkauf jährlich Einnahmen von rund 1,67 Millionen Euro erzielen.

Wird dieselbe Anlage mit Landschaftspflegeschnitt und Sägenebenprodukten im Verhältnis drei Viertel zu ein Viertel befeuert, ergeben sich auf der Basis der Einsatzstoffvergütung des EEG jährliche Einnahmen beim Stromverkauf von rund 2,46 Millionen Euro - also fast 800.000 Euro mehr als im ersten Beispiel.
Anspruch auf Vergütung nach dem EEG besteht nur, wenn der Strom im Jahr der Inbetriebnahme und dem darauffolgenden Jahr zu mindestens 25 Prozent und in den weiteren Jahren zu mindestens 60 Prozent in Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt wird. Darüber hinaus muss die genutzte Wänne fossile Energieträger ersetzen und im Sinne der Positivliste des EEG genutzt werden - also für Heizzwecke, zur Warmwasserbereitung, zur Einspeisung in ein Nah- oder Fernwärmenetz oder als Prozesswärme.


Strom direkt vermarkten
Bei niedrigem Wärmebedarf wird die KWK-Regel meist nicht erfüllt, weil der Dampf in der Regel sehr früh aus dem Erzeugungsprozess ausgekoppelt wird. Folglich gibt es keine Vergütung nach EEG. In diesem Fall besteht die Möglichkeit, den Strom direkt zu vermarkten, das heißt zum Marktpreis zu verkaufen. Der Anlagenbetreiber kann dann vom Netzbetreiber zusätzlich eine sogenannte Marktprämie erhalten. Sie soll die Differenz zwischen Einspeisevergütung und dem tatsächlich an der Strombörse zu erzielenden Durchschnittspreis decken.

Für Gemeinden rechnet es sich, lokal vorhandene Brennstoffe in Biomasseanlagen in der Größenordnung von 5 bis 15 MWth (Wärmeleistung) zu nutzen und so die Energieversorgung wieder in die Zuständigkeit der öffentlichen Hand zu holen. Voraussetzung sind jedoch moderne Kesselsysteme. Bei Biomasseanlagen mit Feuerungstechnologie werden in der Größenordnung 1 bis 30 MWth traditionell Rauchrohrkessel eingesetzt. Sie können einen Dampfdruck von bis zu 30 bar erzeugen. Mit Wasserrohrkesseln aus dem Bereich der Großkraftwerkstechnik lassen sich jedoch Dampfdrücke von 60 bar erzielen. Lambion hat diese Technik in den Leistungsbereich 5 bis 15 MWth adaptiert. - Vorteil für den Betreiber: Durch die Erhöhung des Verhältnisses von benötigtem Druck zu erzeugtem Druck steigt - bei gleichem Brennstoffeinsatz - die produzierte Strommenge.




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2012_03_Gemeinderat_KWK_Veroeffentlichung.pdf726 K